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Hiatushernie (Zwerchfellbruch)

Ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) ist eine krankhafte Erweiterung des Zwerchfells an der Stelle, wo die Speiseröhre (Oesophagus) in den Bauchraum tritt und in den Magen mündet. Normalerweise sorgt hier der untere Schließmuskel des Ösophagus dafür, dass keine Magensäure ungehindert in die Speiseröhre zurückfließt. Bei einer Hiatushernie ist die Öffnung erweitert, so dass der Mageneingang hochrutschen kann und nur ein ungenügender Verschluss durch den sogenannten Ösophagussphinkter erfolgt.

Durch den ungehinderten Rückfluss von Magensäure kommt es zu einer Ösophagitis (Entzündung der Speiseröhren-Schleimhaut). Beschwerden wie saures Aufstoßen und Magenbrennen lassen sich dadurch erklären. Ohne Behandlung kann diese Entzündung zu narbigen Einengungen der unteren Speiseröhre führen. Möglicherweise können sich durch die chronische Entzündung der Schleimhaut auch bösartige Tumoren (Magenkarzinom, Ösophaguskarzinom) in diesem Bereich entwickeln.

Das Zwerchfell besteht aus Muskeln und Sehnen. Es sind drei physiologische Öffnungen vorhanden:

  • Durch den Aortenschlitz gelangt die Aorta (Hauptschlagader) vom Herzen in den Bauchraum.
  • Durch das Foramen v. cavae zieht die untere Hohlvene vom Bauchraum in den Brustraum. Die Hohlvene ist fest mit dem Zwerchfell verwachsen.
  • Hiatus oesophageus: Durch diese Öffnung tritt die Speiseröhre

Verschiedene Ursachen können eine Schwächung der anatomischen Strukturen bedingen. Das Gewebe verliert an Flexibilität und Festigkeit. Risikofaktoren sind beispielsweise:

  • erhöhtes Lebensalter
  • Übergewicht (Adipositas)
  • Bauchoperationen
  • das männliche Geschlecht

Symptome:

Ein Zwerchfellbruch kann sowohl Beschwerden verursachen als auch völlig ohne Symptome verlaufen. Die auftretenden Beschwerden hängen von der Art der Hernie ab.

Bei Zwerchfellbrüchen unterscheidet man vier unterschiedliche Typen:

  • Axiale Hernie: Der Mageneingang verlagert sich durch den Hiatus oesophageus nach oben. Ein mögliches Symptom ist z. B. der Reflux (Sodbrennen).
     
  • Paraösophageale Hernie: Der Mageneingang verbleibt unterhalb des Zwerchfells, während sich andere Anteile des Magens durch den Hiatus oesophageus in den Brustraum verlagern. Mögliche Beschwerden sind eine Einengung des Magens, Anämie sowie Blutungen.
     
  • Mischform: Hier kann beides auftreten, oder der Magen wandert ganz in den Brustraum.
     
  • Schwereste Form der Hiatushernie: In diesen Fällen gelangen nicht nur der Magen sondern auch Teile des Dickdarms oder die Milz in den Bauchraum.

Therapie

Hiatushernien, die keine Symptome hervorrufen, müssen nicht behandelt werden. Treten Reflux-Symptome auf, werden meist Protonenpumpenhemmer gegeben, die die Säureproduktion reduzieren. Andere hilfreiche Maßnahmen bei einem Reflux sind z. B: Schlafen mit erhöhtem Kopfteil, Essen von kleinen Mahlzeiten, Abnahme von Übergewicht sowie Aufgabe des Rauchens. Ebenso sollten säurehaltigen Getränke, Alkohol und Kaffee sowie bestimmte Nahrungsmittel gemieden werden.

Eine paraösophageale Gleithernie mit Beschwerdebild kann eine schmerzhafte Strangulation der Speiseröhre bedingen und wird deshalb meist operativ korrigiert.


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