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Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür

Beim Ulkus ist der streng lokalisierte, auf den Umkreis einer Fingerkuppe beschränkte Schmerz außerordentlich charakteristisch, während beim Reizmagen und der Gastritis ein diffuser Schmerz die Regel ist. Beim Magengeschwür (Ulcus ventriculi) ist der Schmerzpunkt meist in der Medianlinie oder auch etwas links zu spüren, beim Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) rechts unter dem Rippenbogen. Kommt es zu einem Durchbruch des Ulkus ist ein durchdringender und anhaltender Schmerz im Rückenbereich typisch.

Der Ulkuskrankheit liegt ein gestörtes Gleichgewicht zwischen agressiven Faktoren (Salzsäure, peptische Aktivität, Gallenreflux, exogene Noxen) und den Schutzmechanismen der Schleimhaut (puffernder Magenschleim, Gastrinhemmer und intakte Durchblutung) zugrunde. Ursache sind Infektionen mit Helicobacter pylori (fast 100 Prozent bei Ulcus duodeni, ca. 80 Prozent bei Ulcus ventriculi). Dabei muss man berücksichtigen, dass bei ca. 50 Prozent der über 50-jährigen Gesunden Helicobacter pylori nachweisbar ist. Weitere Ursachen können das Zollinger-Ellison-Syndrom (Gastrin produzierender Tumor), Hyperparathyroidismus, Malignome, Stressfaktoren unter intensivmedizinischer Therapie, Nikotinmissbrauch und psychosozialer Stress sein.

Der Ulkusschmerz beginnt selten ganz plötzlich. Er steigert sich im Verlauf von 5-15 Minuten bis zum Maximum. Der Schmerz tritt in Schüben auf (Ulkusperiode 3-5 Wochen), beim Zwölffingerdarmgeschwür häufig nachts. Der Patient verspürt ein Druck- und Völlegefühl, leidet häufig unter Appetitlosigkeit und Brechreiz.

Eine Gastro-Duodenoskopie mit Biopsie bringt in der Regel diagnostische Klarheit. Differentialdiagnostisch sind Magenkarzinome, Reflusösophagitis, Morbus Crohn, Reizkolon, Reizmagen, Angina pectoris und ein chronischer Verschluss der Arterien im Darmbereich auszuschließen.

Komplikationen wie Blutungen (Achtung: Anämie, Teerstuhl), Perforationen und Penetrationen treten akut und oft ohne Vorboten auf. Spätkomplikationen können Stenosen oder Karzinome sein.


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